In seinem Debütroman, erschienen bei Hanser im Jahr 2021, schreibt Stefan Hornbach von der Herausforderung des Lebens mit einer Krankheit und dem unausweichlichen Thema aller Menschen – der eigenen Vergänglichkeit:
„Wie es weitergeht, wenn es nicht mehr weiterzugehen scheint. Sebastian sollte überall sein, aber nicht in seinem alten Kinderzimmer, nicht in diesem Neubaugebiet irgendwo in Deutschland. Er sollte in seiner WG sein, er sollte an der Uni sein, er sollte mit seiner besten Freundin Su zusammen andere Jungs kennenlernen und einfach leben. Aber alles kommt anders: Drei Tumore sind in seinem Körper, zwei davon faustgroß. Die Chemotherapie muss so schnell wie möglich beginnen und Sebastian zieht wieder zu seinen Eltern ... Eine Geschichte über Freundschaft und Familie, über Jungsein und Krankheit.“
Stefan Hornbach – geboren im Jahre 1986 in Speyer – ist ein Künstler, dessen Talente in den Bereichen Theater, Literatur und Schauspiel gleichermaßen beeindruckend sind.
„Den Hund überleben“ handelt von Sebastian – 26 Jahre alt – selbstbestimmt und voller Energie, erkrankt an Krebs. Sein bisheriges Leben wird auf den Kopf gestellt. Hornbach verzichtet in seinem Roman auf eine kriegerische Rhetorik, im Sinne der von ihm zitierten Susan Sontag. "Solange sich so viel militärische Übertreibung an die Beschreibung und Behandlung von Krebs heftet, ist sie eine besonders ungeeignete Metapher für die Friedliebenden." (aus: Susan Sontag; Essay "Krankheit als Metapher" von 1977).
Es ist eine hoffnungsvolle Geschichte, in der Dankbarkeit, Heilung und die Bewältigung einer persönlichen Katastrophe dargestellt werden. Hornbachs Werk zeugt von seiner fortwährenden Auseinandersetzung mit den menschlichen Erfahrungen und Emotionen. Er ist ein einfühlsamer Erzähler, seine Kunst ist inspirierend und berührend zugleich.
Dem Projekt „Irre gute Lesung“ am Sozialpsychiatrischen Zentrum des AWO Kreisverbands Mittelfranken- Süd e.V. ist es gelungen, diesen jungen und doch schon renommierten Schriftsteller für Schwabach zu gewinnen. Diese Lesung - wie die gesamte Veranstaltungsreihe – beabsichtigt, miteinander ins Gespräch zu kommen über den Umgang mit einschneidenden Lebensereignissen und wie es möglich ist, diese zu meistern.
Die zweimal jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe "Irre gute Lesung" erhielt dafür den Rosa-Michalka-Stiftungspreis. Engeladen werden renommierte Autorinnen und Autoren, die sich mit psychischen Erkrankungen künstlerisch auseinandersetzen. Oberbürgermeister Peter Reiß übernimmt die Schirmherrschaft für das Projekt, das durch die AWO Sozialstiftung und die Sparkassenstiftung Schwabach gefördert wird.
Details zur Veranstaltung:
Lesung am 16.11.2023, 19:00 Uhr – Einlass ab 18:30 Uhr; Eintritt ist frei
In den Räumen des Sozialpsychiatrischen Zentrums: Nördliche Ringstr. 11a, 91126 Schwabach