Monatelang wurde geplant, um bei einem einzigen großen Fest gleich zwei Jubiläen zu feiern: 30 Jahre AWO Pflegeheim Petersgmünd und 75 Jahre AWO Ortsverein Georgensgmünd-Röttenbach! Und groß wurde das 105-Jahr-Fest Anfang September dann auch.
Heimleiter Thomas Leikam schilderte in seiner Begrüßung, dass das Pflegeheim Petersgmünd heute fester Bestandteil der Gemeinde und aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken sei. Das Heim ermögliche es den Gmündern, in ihrem gewohnten sozialen Umfeld würdevoll und selbstbestimmt zu altern. Thomas Leikam betonte, dass das ohne das Engagement der Mitarbeitenden und das gute Zusammenspiel innerhalb des AWO Kreisverbandes, aber auch ohne die sozialen Einrichtungen und die Vereine vor Ort nicht möglich wäre. „Unsere Stärke ist die Vielfältigkeit und Diversität und der respektvolle Umgang mit allen Menschen“, stellte er außerdem fest und wünschte allen Besucher*innen in diesem Sinne ein farbenfrohes und vielfältiges Jubiläum.
Mit den Worten, „75 Jahre Ortsverein bedeuten 75 Minuten Rede“ begann der Ortsvereinsvorsitzende Peter Leipold in seiner gewohnt humorigen Art und berichtete über die Anfänge des Ortsvereins. Er unterstrich, dass sich der Ortsverein bis heute nach den Werten Gerechtigkeit, Gleichheit, Toleranz, Solidarität und Freiheit um die Belange der „silbernen Generation“ kümmert.
Sven Erhardt, einer der beiden Co-Vorstandsvorsitzenden des AWO Kreisverbandes Mittelfranken-Süd, zeigte an einer Geschichte aus Japan, wie wichtig das Pflegen von Freundschaften ist. "Das gute Miteinander von Haupt- und Ehrenamt, wie es hier in Georgensgmünd-Röttenbach auf besonders vorbildliche Weise vorgelebt wird, ist das wahre Erfolgsgeheimnis unseres AWO Kreisverbandes", so Ehrhardt.
Der AWO Präsidiumsvorsitzende Werner Baum lobte in seinem Grußwort Peter Leipold als Motor im Ortsverein und ebenso im Präsidium.
Walter Schnell, der vertretende Landrat, bedankte sich für die sehr gute Arbeit der AWO im ganzen Landkreis und stellte fest: „Ihr seid ein Garant für die Menschlichkeit in unserem Landkreis!“ Er freute sich, dass er einen ehemaligen Mitbürger aus Kammerstein entdeckt hatte und begrüßte den ehemaligen „Kerwabou“ später auch noch persönlich.
„Wir als Gemeinde Georgensgmünd sind froh, dass wir so eine Einrichtung wie das Pflegeheim haben. Man sieht dem Haus die letzten 30 Jahre weniger an als mir!“, stellte Bürgermeister Friedrich Koch anschließend fest.
Anschließend wurden Mitarbeiter*innen geehrt, die seit dem ersten Tag, also seit 30 Jahren, im Pflegeheim arbeiten. Die Co-Vorstandsvorsitzende Christine Heller hatte dabei für jeden persönliche Worte und eine fröhliche Bemerkung parat.
Nach dem langen Sitzen hatten sich alle das Weißwurst-Frühstück verdient, umrahmt von der schwungvollen Blasmusik von Jens Lohmüller und einer Abordnung des Blasorchesters. Kurzentschlossen stellte sich Philipp, ein Nachbarsjunge, ans Mikro und sang sein Lieblingslied mit.
Die Hauptpersonen, also die Bewohner*innen des Pflegeheimes, stießen zum größten Teil erst zum nächsten Programmpunkt, dem ökumenischen Gottesdienst dazu. Pfarrerin Meinhard und Pfarrvikar Schmidt gestalteten diesen festlich und wurden dabei vom Posaunenchor Georgensgmünd unterstützt. Auf die Frage nach ihrem Honorar waren sich die Bläser einig: „Wir spielen für Gottes Lohn!“ Ein herzliches Vergelt´s Gott dafür.
Am Nachmittag konnten die zahlreichen Gäste bei strahlendem Sonnenschein die Zeit im Garten verbringen, wo es viel zu erzählen und immer wieder etwas zum Schauen gab: Beim Kaffeetrinken ging ein Zauberer von Tisch zu Tisch und beeindruckte mit seinen Kartentricks. Eine thailändische Schnitzerin erschuf aus Gemüse bunte Kunstwerke. Zwei Tänzerinnen vom VFG erhielten bei ihrem Auftritt viele „Ahs“ und „Ohs“ für ihre synchronen Sprünge und den beeindruckenden Spagat. Währenddessen boten die Damen des VFG Kinderschminken an. Ihre süßen Motive kamen nicht nur bei den Kindern gut an. Fremde Klänge kündigten die farbenfrohe Thai-Tanzgruppe an, der auch eine Mitarbeiterin des Pflegeheims angehört. Durch die filigranen Fingergebärden und bedachten Schritte entstand das Flair einer ganz anderen Welt. Dabei dufteten die von einer anderen thailändischen Mitarbeiterin handgefertigten Frühlingsrollen.
Durch den Abend begleitete Heinz Nüßlein mit seinem Akkordeon. Wie gewohnt ging er singend durch die Reihen und riss alle mit zum Singen, Schunkeln und sogar zum Tanzen. So endete ein gelungenes Fest, bei dem Haupt- und Ehrenamtliche bereichsübergreifend Hand in Hand arbeiteten, um das Jubiläum in Georgensgmünd zu einem Erlebnis für alle werden zu lassen.